Das grüne Denkmal im Herzen der Stadt Mölln

Auszug aus der Denkmalliste Herzogtum Lauenburg:

Beschreibung:

Kurpark, 1966 von Gustav Lüttge (1909-1968) entworfen, rd. 4 ha groß im Stil der Nachkriegsmoderne; mit Wallgraben, Rest der ehe. Befestigungsanlage; nur die ersten beiden Bauabschnitte: der Japangarten mit Teich, Wasserterrasse, großem Wasserbecken mit Wandkaskade sowie südlicher Promenade mit Staudenbeeten und Gartenhöfen im Niederungsbereich des Wallgrabens; westl. und südl. Eingangstore aus seitlichen Klinkerwänden mit holzverschalten Dach und Kassenhäuschen sowie Mühlensteinbrunnen nach Entwurf von Wilhelm Henze (1929-1990), die Eisentore von Karl-Heinz Goedtke (1915-1995) geschmiedet ebenso wie die Masken an der Wandkaskade.

Begründung:

geschichtlich, künstlerisch, städtebaulich

Schutzumfang:

Kurpark, Japanischer Garten, Wasserbecken im Japanischen Garten, Pergola am Japanischen Garten, Mühlensteinbrunnen mit Quellbecken, Eingangstor (östlicher Eingang), Eingangstor (westlicher Eingang), Wasserbecken am westlichen Eingang, Wandkaskade mit Masken, Promenade, Rhododendron- und Azaleengarten entlang der Promenade, Wallgraben

 

Sanierung von 2009 bis 2011

Mit den Sanierungsmaßnahmen von 2009 bis 2011 ist sorgfältig darauf geachtet worden, dass einerseits die Grundgedanken des Kurparks erhalten bleiben, andererseits aber den heutigen Erfordernissen Rechnung getragen wird. Die Sanierung wurde von „adam+adam landschaftsarchitekten (Hannover) geplant und umgesetzt. Im westlichen Bereich des Parks erstrahlt der Japangarten in neuem Glanz, das Wasserspiel mit den Speiköpfen ist instand gesetzt worden und die Wegeverbindungen durch den Kurpark sind ebenfalls wieder in bestem Zustand. Die Weitläufigkeit des Parks mit der großen Rasenfläche im Zentrum ist erhalten worden. Im westlichen Areal hat wohl die größte Veränderung stattgefunden. Hier locken verschiedene Themengärten zum Verweilen ein. Ein Rosengarten mit ausgewählten Rosenstauden erfreut zur Blütezeit mit betörendem Duft und Blütenpracht.

Herzstück für Veranstaltungen ist die architektonisch interessant gestaltete Bühne. Hier werden die Besucher unterschiedliche Darbietungen genießen können. Ein bunter Blumenstrauß von Veranstaltungen erwartet die Besucher im Jahresverlauf.

Was wäre die Stadt Mölln ohne ihren Till Eulenspiegel? Dieses Element durfte im Kurpark unter keinen Umständen fehlen und wurde vielseitig künstlerisch umgesetzt. Überall im Park ist der Schalk zu Gast. So schneidet der Narr z.B. am Kneipptretbecken Grimassen oder erzählt am Amboss die Geschichte von Till Eulenspiegel in der Schmiede.

 

 

© Photocompany

Für die Sanierungsmaßnahme wurden insgesamt 2,3 Millionen Euro investiert. Die Förderung aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein betrug 70 % der Gesamtkosten.

  • Zwei Kilometer Beregnungsleitung ermöglichen den Park auch in trockenen Perioden ideal zu bewässern.
  • 4000 Quadratmeter wassergebundene Wegeflächen wurden angelegt.
  • Über 10 km Elektroleitungen wurden verlegt, um die Beregnung und elektrische Versorgung im Kurpark zu gewährleisten.
  • Über 30.000 Pflanzen wurden neu in den Park eingebracht.

Auszüge aus den Protokollen der Möllner Stadtvertretung 1965 - 1968

Gustav Lüttge

07.10.1965 Vergabe des Architektenauftrages für die Gestaltung der Kuranlagen an Gustav Lüttge, Hamburg-Lokstedt (16.000,- DM)

Gründung eines „nicht ständigen Arbeitsausschusses für Kurort und Heilbad Mölln“

Wer war Gustav Lüttge?

Planungen

02.02.1966 „Die von dem Gartengestalter Gustav Lüttge aus Hamburg erarbeiteten Diskussionsgrundlagen zeigen, dass hier ein ganz hervorragender Fachmann eingeschaltet worden sei. Im Anschluss an die Sitzung werde der Bürgermeister der Stadtvertretung die Pläne des Gartenarchitekten Lüttge erläutern.“

Ausbau der Kuranlagen

12.3.1966 Vergabe des Architekten-Auftrags für den I. Bauabschnitt des Kurparks (SV war nicht beschlussfähig)

28.04.1966 Der Bürgermeister teilt mit, die Ausmodderungsarbeiten des Mühlenteichs und des Wallgrabens seien im Wesentlichen fertiggestellt, die beiderseitigen Böschungen würden zurzeit planiert, die südliche entsprechend den Angaben des Gartenarchitekten Lüttge im Verhältnis 1:3, der Japanteich sei ausgebaggert worden. Die Vorarbeiten für die Anlage des Japangartens, der Fußgängerbrücke und des Parkplatzes würden im Rahmen des Möglichen durchgeführt.“

- Vergabe von Zusatzarbeiten im Rahmen der Ausmodderung des Mühlenteichs und Wallgrabens

3.6.1966 Finanzierung der Maßnahmen für Kneippkurort und Heilbad - TOP „Planungsauftrag für den Kurpark 1. BA“ (von der TO abgesetzt)

30.6.1966 Vergabe von Architektenaufträgen (Planungsauftrag für die Gestaltung des Kurparks und für die Erstellung der statischen Berechnungsunterlagen für den Kurpark) Umfasst Teil C (Wasserterrasse, Blumenterrasse und Japangarten) und Teil D (Azaleen- und Rhododendrongarten und Freiflächen zwischen Rhododendrongarten und Wallgraben bis zum Brückenweg)

24.11.1966 Vergabe der Aufträge für die Anlegung des Kurparks I. BA Gärtnerische Arbeiten (Carl Rettberg, Hamburg-Harburg) Pflasterarbeiten; Herstellung von Steinmauern (Fa. Hermann Reder Mölln) Entwässerungsarbeiten (Fa. Hermann Reder Mölln), Lieferung und Aufstellung von Rankzäunen (Fa. Walter Heidensohn, Mustin)

Vergabe von Aufträgen

2.2.1967 Vergabe von Aufträgen für die Bepflanzung des Kurparks. Zeit- und Investitionsplan für den Ausbau zum Kur- und Heilbad.

31.5.1967 Vergabe von Aufträgen (Wassertretbecken, Mutterbodenabdeckung) Bericht des Bürgermeisters: „Im Kurpark sind der Rhododendron-Garten und die Rasenflächen angelegt, als Nächstes folge die Wasserterrasse. Bei dieser Gelegenheit sei der Möllner Sparkasse Dank gesagt für die Zurverfügungstellung des Mutterbodens von dem hinter ihrem Grundstück geplanten Parkplatz“

13.7.1967 Für die Beleuchtung des Kurparks ist noch keine passende Lösung gefunden

19.9.1967 Vergabe von Arbeiten für den Bau der Wasserterrasse (allg. Baugesellschaft Lorenz, Lübeck)

29.11.1967 Vergabe von Arbeiten für Fußgängerbrücke

Einweihung

13.3. 1968: Vergabe des Auftrags über die Herstellung der Maurer- und Wegearbeiten für die Wasserterrasse im Kurpark, Vergabe des Auftrags für die Lieferung und Herstellung der Umlaufpumpenanlage für den Japanteich

16.7.1968: Bericht des Bürgermeisters: Einweihung des Kurparks – I. Bauabschnitt und der Kneippanlagen im Pinnautal, am Luisenbad und auf der Feldbäckerei am 14.6.1968

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